Mir ist klar, dass auch in einem Spital einmal gebaut werden muss.
Der Stock oberhalb der Geburtenabteilung in der Privatklinik St. Anna in Luzern wird umgebaut. Eine Geburt ist für jede Frau (natürlich auch für den Mann) ein einmaliges Erlebnis. Man hat sich neun Monate auf das Baby gefreut. Hat neun Monate geschaut, gesund zu leben, dem wachsenden Kind im Bauch vielleicht auch nicht zuviel „Stress“ zuzumuten. Die Geburt ist je nachdem eine problemlose Angelegenheit und bei einer anderen Frau nicht so ganz einfach.
Und jetzt ist das Baby da. Mutter und Kind möchten den Aufenthalt im Spital geniessen. Für die junge Mutter ist diese Situation neu. Und da beginnt im oberen Stock der Baulärm. Bohrer dröhnen, es wird gehämmert: All das, was zum Bauen gehört. Und ich frage mich, wo und wie können sich Mutter und Kind erholen.
Nun, es werden der Mutter und dem Neugeborenen Gehörschütze verteilt. Man habe bereits bei der Planung darauf geschaut, dass die Belastung für Mutter und Kind möglichst gering ausfalle, erklärt der medizinische Direktor der Klinik St. Anna, Martin Nufer. Man habe von Spezialisten abklären lassen, ob der Baulärm aus medizinischer Sicht für Mutter und Kind zumutbar sei. Es wurden Messungen durchgeführt die zeigten: Die Lärmbelastung ist unbedenklich. In einem anderen Trakt der Klinik wurde ein Ruheraum eingerichtet, in den sich die Mütter mit ihren Babys zurückziehen können. Eine junge Mutter meinte, es fehle einfach jegliche Privatspäre.
Ich könnte ein wenig zynisch sein und sagen: So gewöhnt sich das Neugeborene wenigstens schnell an den Umgebungslärm und vielleicht gehts ja später in die Disco 🙂 Aber ich weiss wirklich nicht, ob damals meine Frau unsere beiden Töchter im Baulärm gebären und sich im Baulärm hätte erholen wollen. Und ich denke auch meine Tochter, die eine nicht einfache Geburt bei ihrer Tochter hatte, hätte sich bedankt, sich im Baulärm zu erholen. Und ich meine, wenn es Probleme beim Neugeborenen gibt, wird die Belastung noch grösser.
Aber eben, es wurde festgestellt, dass der Baulärm „medizinisch“ unbedenklich ist und man kann ja im Spitalbett den Gehörschutz tragen. Wurde aber auch abgeklärt, was dieser Lärm „psychisch“ auslösen kann? Wie der Körper eines Neugeborenen auf diesen Krach, auch die Vibrationen, reagiert? Aber eben, primär ist das Bauen wichtig und erst an zweiter Stelle kommen Mutter und Kind.
Zunächst einmal: danke für den lieben Kommentar – hat mich sehr gefreut =)
Klingt nach allem anderen als nach einer ruhigen Atmosphäre, in der sich Mutter und Neugeborenes da erholen sollen…das Verteilen des Gehörschutzes ist da wohl auch eher suboptimal….
Ich wünsche einen schönen Sonntag
Lg